Die Verlegerin – Was der Journalismus damals besser machte

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Wenn die Druckerpressen endgültig die hoch explosive Story schwarz auf weiß verewigen, dann wackeln die Wände der Redaktionsräume der Washington Post wie ein Erdbeben. Dem verschmitzt lächelnden Reporter inmitten von Schreibmaschinen wird klar, dass der politische Betrieb der USA schon kurze später genauso durchgeschüttelt werden wird. Ein historischer Moment. Auch für die Pressefreiheit und den Journalismus. Dieser zentrale Moment, nachgestellt in Steven Spielbergs „Die Verlegerin“, bringt sehr elegant auf den Punkt, wie brisant die Enthüllungen damals waren, Anfang der 70er Jahre, in New York, um die sich der Film dreht. Die sogenannten Pentagon Papers, die erst von der New York […]

Theo van Goghs Das Interview am WBT in Münster

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„Und wer ist jetzt der Sieger?„. Der Journalist schweigt. „Den Tod kann man nicht besiegen“ antwortet er. Der Schlagabtausch zwischen Interviewer und Interviewten bringt am Ende keinen Sieger hervor. Die vermeintlichen Gewinner stehen nicht auf der Bühne, sie sitzen im Publikum. Es sind die Zuschauer. Auch in Münster. Auch an diesem Abend. Diejenigen Theaterbesucher, die die Qualität der Leistungen erkannt haben und begeistert eine weitere hervorragende Meinhard Zanger Inszenierung mit lang anhaltendem Applaus goutieren. Zum wiederholten Male war es dem Regisseur und Intendanten des Wolfgang Borchert Theaters in Münster gelungen, eine Inszenierung mit den richtigen, passenden Darstellern zu besetzten. In […]

Mein Filmtipp: Julie Bertucellis „The Tree“

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Life is a force of nature. Wenn es um Tod und Trauerbewältigung in Spielfilmen geht, bedarf es eines zurückhaltenden Gestus. Zu viele Regisseure tappen allzu gerne in die Esoterik-Kitsch-Falle. Zuletzt der große Peter Jackson mit seinem Flop „The Lovely Bones“ (2009) oder einige Jahre zuvor Vincent Ward mit seinem Rührstück „What Dreams may come“ (Hinter dem Horizont, 1998). Für ihren zweiten Spielfilm hat sich die Französin Julie Bertucelli ausgerechnet den Judy Pascoe Bestseller „Our Father who Art in the Tree“, der auf Deutsch den banalen Titel „Erzähl mir, großer Baum“ trägt, ausgesucht. Es ist die Erzählung einer Achtjährigen, die den […]

„The Green Wave“, eine Doku im Zeitalter der Sozialen Netzwerke

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Als der iranische Regisseur Ali Samadi Ahadi putty , der in Deutschland aufgewachsen ist, im August 2009 seine Komödie „Salami Aleikum“ vorstellte, hatte sich in seinem Heimatland der beim Volk unbeliebte konservative Populist Mahmud Ahmadineschad für weitere Jahre im Amt bestätigen lassen. In zahlreichen Interviews spürte man die Sorgen des sympathischen Filmemachers über die möglichen Folgen dieser Wahlfälschungen. Seine Sorgen galten vor allem den Symathisanten der Gegner von Ahmadineschad. Und diese Sorgen waren berechtig, wie sein neuer Film beweist. Aktueller denn je, vor dem Hintergrund der Aufstände in der nordafrikanischen Welt (Tunesien, Ägypten etc), bringt Ali Samadi Ahadi passend dazu […]

Filmtipp: Das Debüt des 19jährigen Kanadiers Xavier Dolan – `I killed my mother`

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Ein kurzer Rückblick. Dass die Münsteraner außerordentliche Filmfreunde sind, ist weit über die Stadtgrenzen bekannt. Im jährlichen Ranking zu den häufigsten Kinobesuchen je Einwohner ist Münster nicht nur stets in den Top-Ten zu finden, sondern bietet mit den jährlich preisgekrönten Programmkinos, dem Filmclub und der Filmwerkstatt zahlreiche Anlaufstellen für Cineasten. So waren die Veranstalter des Kurzfilmwettbewerbs „Münster Shorts“, der zum 10jährigen Bestehen des CINEPLEX Münster im November 2010 initiiert wurde, nicht erstaunt, dass sich die Filmfans der Region als äußerst kreative Filmemacher erwiesen. Ca. zwanzig beeindruckende Filmbeiträge waren bei der Präsentation des Kurzfilmwettbewerbs zu sehen, wie sie unterschiedlicher nicht sein […]