Spektakulärer, gefährlicher, ja unmöglicher scheint das Motto UND der Auftrag von Produzent und Hauptdarsteller Tom Cruise an Christopher McQuarrie gewesen zu sein. Ja, man kennt sich. Man schätzt sich. Zum sechsten Mal arbeiteten Cruise und McQuarrie nun bereits zusammen. Und der Oscar-nominierte Drehbuchautor, der bereits im schwächeren fünften Teil für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnete, hat einmal mehr das Hollywood-Gesetz, das die „Mission: Impossible“-Reihe antreibt, nicht nur erneut verinnerlicht sondern im Fall „Fallout“ bis an die Grenzen der physikalischen wie physischen Glaubwürdigkeit getrieben.
Nicht nur Hauptdarsteller Cruise, auch der Schauplatz Paris, diese an zahlreichen Sehenswürdigkeiten so reiche französische Stadt an der Seine, wirkt in „Fallout“ wie eine große Jahrmarktattraktion. Und das Duo Cruise/McQuarrie zeigt, wie man aus einer Figur sowie aus einem Schauplatz noch das Maximum herausholen kann. Wer neben den zahlreichen dynamischen „Katz-und-Maus-Momenten“ so etwas wie eine Geschichte oder gar einen ernstzunehmenden Antagonisten verlangt, der sollte darauf nicht allzu lange warten. Irgendwo geht es (einmal mehr) um den Anarchisten Salomon Lane (aus Teil 5), übrigens (weitestgehend in Handschellen) durchaus überzeugend verkörpert von Sean Harris, um drei entwendete Atomsprengköpfe und deren Kauf- und Weiterverkauf sowie um die Interessen unterschiedlicher Geheimdienste.
„Fallout“ ist wie eine Achterbahnfahrt für besonders wagemutige Zeitgenossen. Und die beginnt bereits mit der dritten Einstellung. Zugegeben, selten (oder vielleicht noch nie?) hat man im jüngeren Actionkino eine so hohe Dichte an „Kinosessel-Festklammer-Momenten“ genießen dürfen wie im sechsten Teil der Mission: Impossible Reihe. Zuschauer, die unter Höhenangst leiden, seien an dieser Stelle vorgewarnt. Denn auch sie werden über knapp zweieinhalb Stunden erleben dürfen, nicht nur was die Drohnenkamera-Technik zur Zeit leisten kann, sondern um nach Genre-Meilensteinen wie „Stirb langsam“ oder „Leathal Weapon“ Actionkino at it´s best zu erleben. Um dann durchgeschüttelt und nicht durchgerührt vielleicht am Ende sagen zu können: Mann, war das´n geiler Ritt!