Kultur

Zensur im Iran – Filme sind kein Verbrechen

Aktuelle Screenshots von Nachrichtenportalen
Aktuelle Screenshots von Spiegel online und taz online
Die Eröffnung der Berlinale. Eine beeindruckende, solidarische Geste: Als die internationale Jury der 61. Filmfestspiele vorgestellt wird, blieb ein Stuhl leer: Der des iranischen Regisseurs Jafar Panahi. Er ist, gemeinsam mit seinem Kollegen Mohammed Rasoulof, ins Visier des Regimes geraten – und zu 6 Jahren Haft, 20 Jahren Berufsverbot und Schweigen verurteilt worden. Ich will mich an dieser Stelle mit den vielen Medien, die heute Flagge zeigen, solidarisieren und an die Gedankenfreiheit im Iran appelieren. Dazu empfehle ich auch die Unterschriften-Aktion der taz. Bereits 1.720 Unterzeichner beteiligten sich bisher an der Aktion.

Jafar Panahi hatte an einem Film gearbeitet, in dem es um „The Green Wave“, um die junge Umsturzbewegung im Iran geht. Ein Film mit diesem Titel wird am 24. Februar von Ali Samadi Ahadi („Salami Aleikum“) in die Kinos kommen. Am heutigen Freitag wird im Iran der 32. Jahrestag der iranischen Revolution gefeiert, und in Teheran werden auch diesmal wieder die mit Bussen herbei gekarrten Anhänger des Präsidenten zu Tausenden das Mullah-Regime hochleben lassen. Die Demokratiebewegung in Iran gibt sich indes nicht geschlagen. Der in Paris lebende iranische Regisseur Rafi Pitts ruft Filmschaffende in aller Welt dazu auf, aus Solidarität mit Panahi und Rassoulof für zwei Stunden die Arbeit ruhen zu lassen. Ich unterstütze die von der „taz“ initiierte Petition zur Aufhebung der Urteile gegen Panahi und Rasoulof. Die gesammelten Unterschriften werden dem iranischen Botschafter in Berlin übergeben.