alfatraining Lehrgangsinhalte Content Manager/-in – Journalistische Darstellungsformen

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Content Manager/-in

 

 

 

1.2 Journalistische Darstellungsformen

 

 

1. Nachricht

 

 

Wir unterscheiden bei allen Formen der journalistischen Darstellung zwischen der Tatsachen- und der Deutungsebene

Für die Nachricht unterscheiden sich diese in der Tatsachen-Ebene noch einmal in:

-> Objektive Ebene

– Fakten (wer, was, wann, wo, wie…)

– Form: Meldung, Bericht, allgem. „Nachricht“

-> sowie Subjektive Ebene

– Erlebnisse und Empfindungen (Angst, Schmerz, Freude…)

– Reportage, Porträt

In der Deutungs-Ebene fällt die Unterscheidung wie folgt aus:

-> Objektive Ebene

– Einordnen, erklären, analysieren

– Feature, Magazingeschichte

-> Subjektive Ebene

– Meinungen, Einstellungen, Werturteile

– Kommentar, Glosse, Rezension

 

 

Wichtige Kriterien für die Nachricht sind:

– Inhalte hierarchisch absteigend in ihrer Bedeutung

– Der Vorspann enthält die wichtigsten Informationen kompakt.

– Die Elemente eines Geschehens werden umgekehrt chronologisch aufgeführt („erst der Absturz, dann der Start“)

 

 

Denken Sie bei der Nachricht an die „umgedrehte Pyramide„:

NACHRICHTEN-PYRAMIDE (Quelle: Wikipedia)
NACHRICHTEN-PYRAMIDE (Quelle: Wikipedia)

 

 

 

 

Publizistik- bzw. Journalismus-„Papst“ Wolf Schneider beschreibt die Nachricht so:

Die Nachricht wird so gegliedert, dass das Neue, Wichtige, Interessante im ersten Satz (!) versammelt ist. Ein Erzählen in der natürlichen Abfolge kann so nicht stattfinden …
Im ersten Satz der Nachricht müssen die Fragen „wer – was – wann – wo“ beantwortet werden. Handelt es sich um ein Zitat, so gehört auch der Urheber in den ersten Satz, spätestens in den zweiten. Auch die Fragen „wie“ und „warum“ zu beantworten, ist vom zweiten Satz an erwünscht.
Der erste Satz ist niemals eine Einleitung, sondern die Hauptsache selbst oder die aufregendste Einzelheit – das Haar in der Suppe, nicht die Suppe.

(Quelle: Handbuch des Journalismus)

 

 

Die Herausforderungen beim Nachrichtenschreiben sind:

-> Gehäuftes Plusquamperfekt

Dies kann nur vermieden werden, wenn der Verfasser vom zweiten Absatz an in die Chronologie springt

-> Konjunktiv bei indirekter Rede

Lässt sich vermeiden durch

– Direkte Rede

– Hilfskonstruktion „Wie… sagte“, „Nach … Worten“, „Laut…“

– Hilfskonstruktion: „Nach Darstellung von … hat sich folgendes abgespielt:“

– Von der Quelle verwendeter Fachjargon (muss übersetzt werden)

 

 

Die inhaltlichen Herausforderungen zur Erstellung einer Nachricht sind:

-> Wertungen vermeiden

– Besondere Vorsicht vor Adjektiven: „der überraschende Rücktritt“, „die drängenden Probleme“

-> Keine Gewissheit über einzelne Inhalte

– Im Text auf Ungewissheiten hinweisen

-> Zu viele Fakten

– Nachricht auf die für den Nachrichtenwert relevanten Fakten beschränken

– Nebeninformationen besonders dann weglassen, wenn sie eine Tendenz in die Nachricht bringen könnten (Hautfarbe, ethnische Herkunft eines Akteurs…)

 

 

 

 

2. Reportage

 

 

Wir unterscheiden auch bei der Reportage – wie bei allen Formen der journalistischen Darstellung – zwischen der Tatsachen- und der Deutungsebene

Für die Reportage unterscheiden sich diese in der Tatsachen-Ebene noch einmal in:

-> Objektive Ebene

– Fakten (wer, was, wann, wo, wie…)

– Form: Meldung, Bericht, allgem. „Nachricht“

-> sowie Subjektive Ebene

– Erlebnisse und Empfindungen (Angst, Schmerz, Freude…)

Reportage, Porträt

In der Deutungs-Ebene fällt die Unterscheidung wie folgt aus:

-> Objektive Ebene

– Einordnen, erklären, analysieren

– Feature, Magazingeschichte

-> Subjektive Ebene

– Meinungen, Einstellungen, Werturteile

– Kommentar, Glosse, Rezension

 

 

Die Besonderheiten in der journalistischen Darstellungsform der Reportage lauten:

-> Tatsachenbetonter, persönlich gefärbter, anschaulicher Bericht über Erlebnisse, Handlungen, Ereignisse

-> Handlungen und Ereignisse stehen im Mittelpunkt, der Journalist darf (muss aber nicht) als Akteur auftreten

-> Kein Ersatz für Nachrichten und Berichte, sondern Ergänzung und Erweiterung

-> Aufbau – kann chronologisch sein oder einem beliebigen anderen (zweckdienlichen) Ablauf folgen

-> Sonderformen: Gerichtsreportage, Sozialreportage, Sportreportage

 

-> Ein gutes Beispiel / Exempel „Der Code des Bösen“ von Marc Neller (ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolff-Preis 2017) und hier als pdf zum Lesen. Oder online zu finden auch auf welt.de.

-> Ein weiteres gutes Beispiel „Zu den Waffen“ , ausgezeichnet mit dem deutschen Reporterpreis 2016 als beste Lokalreportage. Hier als pdf-Download (ab Seite 48).

-> Eine schöne Fotostrecke auf Spiegel Online zu den preisgekrönten Spiegel-Reportagen, hier..

-> Ein lesenswertes Beispiel für eine schöne Glosse zum Ereignis „Luke Mockridge im ZDF“ aus der Wochenzeitung „Die Zeit“ findest Du hier…

-> Vice und BuzzFeed News beleuchten das Online-Coaching Programm „Alpha Mentoring“ des deutschen Musikers Kollegah. Hier die ganze Story.

 

 

 

 

 

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